Am 25. Januar fand im Museum für Hamburgische Geschichte der Senatsbockanstich 2019 statt – damit ist die 5. Jahreszeit in der Hansestadt eröffnet: Die Bockbierzeit! Unser Podcast und unsere ganz persönlichen Tops & Flops zum Senatsbock 2019
Die Hamburger feiern die 5. Jahreszeit hanseatisch-stilecht mit Zylinder auf dem Kopf und Senatsbock im Glas. In den 50er Jahren war der Senatsbockanstich eine etablierte Veranstaltung in Hamburg. Mit dem feierlichen Anstich wurde die Bockbierzeit an Elbe und Alster eingeläutet. Dann schlief die Tradition ein – bis 2015 fünf Brauereien gemeinsam den Senatsbock wieder belebten. Block Bräu, dem Brauhaus Joh. Albrecht, der Gröninger Privatbrauerei, der Kehrwieder Kreativbrauerei und Ratsherrn ist es zu verdanken, dass in der Hansestadt Ende Januar wieder Bockbierzeit ist. In diesem Jahr hat sich die Zahl der teilnehmenden Brauereien sogar auf acht erhöht: Die Landgang Brauerei und das Überquell sind 2019 erstmals mit am Start. Und mit dem Wildwuchs Brauwerk gibt es jetzt das erste Senatsbockbier in Bio-Qualität.
Info
Der Senatsbock ist ein dunkler Doppelbock und das Produkt eines ganz besonderen Co-Brews von derzeit acht Brauereien. Jede Brauerei stellt ihre eigene Version eines Senatsbocks her. 2019 könnt ihr insgesamt sechs Bockbier-Varianten testen. Warum nicht acht? Ganz einfach: Blockbräu, Joh. Albrecht und die Gröninger Privatbrauerei haben sich zusammengetan und präsentieren einen gemeinsamen Doppelbock.
Ein schickes Brauerei-Gemeinschaftsprojekt, das den traditionellen Bierstil modern interpretiert und am 25. Januar 2019 mit dem feierlichen Anstich im Museum für Hamburgische Geschichte ordentlich gefeiert wurde! Wir waren vor Ort und haben die Brauer vor dem Ansturm der bierdurstigen Gäste zu ihrem Senatsbock befragt.
Hier geht’s zu unserem Special-HHopcast-Bierpodcast zum Senatsbockanstich 2019.
Erfahrt von den Brauern persönlich mehr über ihren Senatsbock.
HHopcast, den Bierpodcast von Regine Marxen und Stefan Endrigkeit, findet ihr auf SoundCloud, iTunes, Stitcher, Google Podcasts & Podcast.de
Tops & Flop: Unsere Zusammenfassung vom Senatsbockanstich 2019
Die bockigen 8: Das fanden wir top
Die Location. Der Senatsbockanstich 2019 fand im Innenhof und im Ergeschoss des Museums für Hamburgische Geschichte statt. Das hatte Flair und passte zur Veranstaltung, auch wenn der Hof mit Warmluftschläuchen kräftig beheizt werden musste. Die Brauer hatten ausreichend Platz, sich und ihre Biere zu präsentieren. Schade nur, dass Landgang ein wenig abgeschlagen am Tresen vor der Garderobe zu finden war.
Das Timing. Blogger und Presse durften in diesem Jahr die Biere schon vor Veranstaltungsbeginn testen. Für uns als Podcaster eine super Möglichkeit, die Brauer in Ruhe zu befragen.
Der Anstich: Hamburg rüstet sich schon mal zaghaft fürs Wahljahr – und somit entdeckt auch die Politik die Veranstaltung für sich. Der Senatsbock wurde in diesem Jahr somit endlich von einem Senator, nämlich Finanzsenator Andreas Dressel, angestochen. Wir hätten uns eine Senatorin gewünscht, damit Julia Wesseloh und die zwei anwesenden Bierköniginnen (jaja, auch die dürfen nicht fehlen…) Verstärkung erhalten hätten. Aber vielleicht klappt das im kommenden Jahr.
Der neue Pokal. Lag gut in der Hand, ließ der Nase Platz, beim Trinken die Aromen zu entdecken und dank der Glaslippe den Antrunk zu feiern. Statt auf Krüge setzten die Senatsbock-Macher auf Bier-Pokale. Wir finden, eine super Entscheidung!
DIE BIERE! Und zwar allesamt. Die Expansion auf acht Brauereien – und sechs Doppelbock-Varianten – tut der Veranstaltung gut.
Christian Müller von der Kreativbrauerei Kehrwieder(li.) und Sascha Bruns von der Landgang Brauerei beim Senatsbockanstich 2019. Landgang lieferte einen soliden Doppelbock, Christian Müller präsentierte einen Senatsbock, bei welchem Schokolade und Kaffee mit der leichten Säure der Kirsche spielen. Gehört zu unseren Favoriten!
Wildwuchs Brauwerk-Chef Fiete legte einen starken Senatsbock in Bio-Qualität hin, der mit den Aromen von Dörrobst wie Pflaume spielt. Für uns eines der besten Biere an diesem Abend!
Tobias Hess von Überquell servierte ein Bockbier, bei dem der Duft von Orangenschalen in die Nase steigt – und sich auch auf der Zunge bemerkbar macht. Feine Sache!
Thomas Hundt von Blockbräu präsentierte einen traditionellen, gradlinigen Senatsbock. Cremig-malzig-stark. Gehaltvolle Kost. Prost!
Thomas Kunst von Ratsherrn servierte einen Senatsbock, der mit einem 20 Monate im Brandyfass gereiften 2016er Senatsbock verschnitten und zusätzlich auf Eichenholzchips gelagert wurde. Der Brandy-Geschmack kommt klar im Nachtrunk zum Tragen, ein Hauch Vanille steigt in die Nase – ein Bockbier für besondere Anlässe. Sauber!
Die bockigen 8: Das war ein Flop
Das Catering. Nur mal so am Rande: Im Jahr 2018 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 6,31 Millionen Personen, die auf Fleisch verzichten. Das hat sich beim Senatsbock-Veranstalter nicht wirklich herumgesprochen. Unsere Frage, ob es denn auch etwas Vegetarisches zu essen geben würde, wurde von diesem mit den Worten: “Vegetarisch? Nein, das ist eine Bierveranstaltung” beantwortet. Zwar ruderte selbiger im Anschluss ein wenig zurück und erklärte, dass man diesen Punkt einfach übersehen hätte, dennoch finden wir: Das ist nicht State of the Art. Bisher hatten wir nicht das Gefühl, dass unsere vegetarische Ernährung sich nicht mit Bier verträgt. Und gerade in Städten wie Hamburg sind Veggies eigentlich auch keine Seltenheit mehr.
Es ist davon auszugehen, dass wir nicht die einzigen dieser Art an diesem Abend waren. Für einen Eintrittspreis von 55 Euro dürfen jene schon anderes erwarten. Zudem: Starkbier ohne Grundlage im Magen – das macht dann eventuell wenig Spaß. Liebe Senatsbock-Macher: Wir sind sicher: Das könnt ihr besser. Wir freuen uns auf nächstes Jahr!
Info: Die Senatsböcke könnt ihr bei den jeweiligen Brauereien erstehen. Alle sechs Biere gibt es im Craft Beer Store in den Schanzenhöfen. Und natürlich werden einige auch bei ausgewählten Einzelhändlern im Regal zu finden sein.
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