HHopcast unterwegs in Sachen alkoholfreies Bier, die Zweite: Nach Kreativbrauerei-Kehrwieder-Chef Oliver Wesseloh kommt jetzt UWE – Das alkoholfreie Craft Bier. Wir haben die Bierlabel-Macher Laia Gonzalez & Sönke Schmidt in ihrem Office in der Hamburger Schanze besucht.
von Regine Marxen
Drei Freunde, eine Idee: Wir machen Bier. Und zwar alkoholfreies Bier, das schmeckt! Gedacht, getüftelt und gemacht. Philip Wienberg, Laia Gonzales (Bild li.) und Sönke Schmidt (re.) sind die Macher von UWE, dem alkoholfreien Craft Bier aus Hamburg.
Das Bierlabel ist noch frisch, ihren ersten großen Auftritt hatten sie auf dem Osterstraßenfest im Mai 2018. Eine Premiere, die sie als Erfolg verbuchen konnten. Ihre Biere, das IPA und das Summer Ale, gingen weg wie warme Semmel. Alkoholfreies Bier ist Trend, der Bedarf definitiv vorhanden. Aber bis die UWE-Kreateure Geld mit Ihrer Marke verdienen, dauert es wohl noch ein oder zwei Jährchen. Erst einmal muss UWE weitere Kreise ziehen, raus aus Hamburg. Dafür braucht es Präsenz. UWE gibt es inzwischen bei vielen Lebensmittelhändlern, aber auch auf Bierfesten wie dem Craft Market an der Rindermarkthalle in Hamburg waren die Freunde im vergangenen Jahr unterwegs. Sogar für den Export gibt’s bereits Pläne. “Komm mal klar!” lautet der hamburgisch-rotzige Slogan zum Bier. Es sieht so aus, als kämen die drei Bierlabel-Gründer ganz gut klar.
Hier geht’s zur neuen HHopcast-Bierpodcast-Folge
HHopcast, den Bierpodcast von Regine Marxen und Stefan Endrigkeit, findet ihr auf SoundCloud, iTunes, Stitcher, Google Podcasts & Podcast.de
“Wir wollten von Anfang an nur alkoholfreie Biere machen. UWE steht für sich und ist kein Ersatzprodukt”
Laia Gonzales
Finanziert haben Laia, Philip und Sönke die Nummer ganz alleine. Ohne Bankkredite und Co. Warum Sie das finanzielle Risiko eingegangen sind und neben ihrer Tätigkeit als Dokumentar- und Werbefilmer ausgerechnet unter die Bier-Produzenten gegangen sind? “Weil Philip aus gesundheitlichen Gründen kein Alkohol trinken durfte. Und er gute Biere in diesem Segment einfach vermisste. Da kam die Idee auf: Warum nicht einfach selber brauen?”, sagte Laia. Oder besser: Brauen lassen. Denn alle drei sind keine Bier-Pros und hatten zuvor keinerlei Brau-Erfahrungen. Die haben sie auch jetzt nicht. “Das geben wir auch offen zu. Aber wir hatten eine klare Vorstellung, wie das Bier schmecken sollte”, sagt Sönke.
Gebraut wird in Hartmannsdorf. Dort hat man eine Menge Erfahrung mit Gipsy-Brauern. Die Zusammenarbeit läuft gut, und das Produkt überzeugt. “Wir wollten von Anfang an nur alkoholfreie Biere machen. UWE steht für sich und ist kein Ersatzprodukt”, erklärt Laia.
Drei Biere sollt ihr sein: In diesem Jahr launchen die UWE-Macher ein weiteres Bier: Das alkoholfreie Alster. Biermischgetränke gehören wie alkoholfreie Biere zu den Wachstumsmärkten. Vielleicht haben die drei den richtigen Riecher. Und vielleicht entwickelt sich UWE zum zweiten Standbein für die Hamburger Gründer. Wie auch immer, wir sind sicher: Laia, Sönke und Philip kommen damit klar. Cheers!
Termine
- 3.02.19 Wurst & Bier, Markthalle Neun, Berlin
- 1.-2-03.19 Arts and Crafts Genuss- & Lifestylefestival, Maisels Erlebniswelt, Bayreuth
- 15.-19.03.19 Internorga / Craft Beer Arena, Hamburg
Getestetes Bier
Clausthaler Naturtrüb – Das Alkoholfreie. Kaltgestopft mit Cascade-Hopfen.
Optik: Braun-Orange-Bernsteinfarben, feinporiger Schaum. Nase: Hopfen, Malz. Antrunk: Leichte Süße, Hopfen. Körper: dezente Zitrusaromen, ein wenig Malz, maischig, im Nachtrunk bitter.
Wenig vielschichtig, dennoch, gerade im Vgl. zu dem alkoholfreien „Klassiker“ der Marke Clausthaler, überraschend trinkbar und süffig.