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Berlin Beer Week 2018: Es wird Sour, Baby

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Noch bis zum 29. Juli steigt die Berlin Beer Week 2018 im dicken B und feiert die pralle Hopfenvielfalt.  Wir waren beim Kick-Off-Event auf der Spree dabei und haben geschaut, was Thema ist in diesem Jahr. Fazit: Es wird Sour, Baby. Die Berliner Weiße ist zurück. Und die offizielle Berlin-Beer-Week-Hopfenkreation bringt die Bier-Mission auf den Punkt.

von Regine Marxen

Die Woche dauert zehn Tage. Jedenfalls in Berlin. Hier ticken die Uhren anders. Das ist der bekannte dickes-B-Modus. Da ist es nur konsequent, dass die Berlin Beer Week die Woche um drei Tage verlängert und sich selbstbewusst in Schale wirft für die internationale Schar an Brauern und Bier-Liebhabern, die vom 20. bis 29. Juli die Metropole bevölkern.

 

Zum vierten Mal rollen die Berlin Beer-Week-Macher Stefan Krüger, Tiffany Herrington und Dirk Hoplitschek und ihr Team den roten Teppich für die Meister der Kreativ-Bier-Kunst aus. Über die gesamte Stadt verteilt locken in den kommenden Tagen die herrlichsten Bier-Veranstaltungen Craft-Bier Kenner und -Einsteiger nicht nur aber auch an die Tresen.  Denn das Programm liest sich so schillernd und vielfältig wie die Bierszene selber: Pop-up und Beach-Bars, Food-Pairings, verführerische Verkostungen, lehrreiche Braukurse, Präsentation neuer Bierspezialitäten, exklusive Kollaborationen, Meet the Brewer, Music und Arts. Die Mission dieser Veranstaltung ist klar: Die Organisatoren und Masterminds wollen die Idee von Vielfalt, von handwerklichem Können und die Begeisterung für gute Hopfen-Tropfen verbreiten und jenen Menschen eine Bühne bieten, die hinter dem Bier stehen.

Gute Sache! Ganz in unserem Sinne. Denn bei HHopcast geht’s ums Bier. Und um die Menschen dahinter. Passt also. Wir sind den Weg in die Hauptstadt angetreten, um Biere zu entdecken und alte und neue Player in der Brauszene zu treffen und kennenzulernen. Unser Ziel: Das Kick-Off-Event auf der Spree: Eine rund dreistündige Bootsfahrt durch die Kanäle Berlins am 20. Juli.

Die Tour ist ausverkauft. Schon von weitem sehen wir die Menschen-Menge am Märkischen Ufer stehen und das Boot erklimmen. Oben, an Deck, versammelt sich die internationale Beer-Crowd, in den Händen ihr Berlin-Beer-Week-Probierglas haltend und das Angebot der Hopfenkunstwerke auf einem mitgelieferten Flyer studierend.

Berlin Beer Week 2018

Wir zücken schon mal den Stift für Notizen und Verkostungsplanung. Unter Deck positionieren sich derweil die Brauerei-Teams an 22 Zapfstationen. 40 Biere haben sie am Start. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 40 Brau-Raritäten! Drei Stunden können verdammt kurz sein.

(Später werden wir erfahren: Die Beer-Week-Organisatoren wissen, was sie tun.  Berlins Brücken sind tief, da heißt es schon mal: Kopf einziehen an Deck. Das funktioniert mit steigendem Biergenuss an so einem Abend nur noch leidlich, auch wenn keiner der Anwesenden wirklich volltrunken war. Dennoch, die Menge wird lustig. Bevor die Sache also zum Glücksspiel wird und der ein oder andere Schädel dann doch ein so ungewolltes wie schmerzhaftes Date mit einer Brücke hat, empfiehlt es sich, das Spiel um 22 Uhr würdevoll zu beenden. Auf dem Festland – mit einer After-Brewparty bei BRLO mit Bier und Tanz.)

Das Schiff legt ab, und augenblicklich startet der Run auf die Zapfhähne.

Berlin Beer Week 2018 HHopcast

Respekt für die Mädels und Jungs an den Hähnen, die an diesem Abend einen Top-Job abliefern und mit unkaputtbarer Stressresistenz brillieren.

(Unter Deck ist es laut, warm, gen Ende ein wenig miefig. Draußen scheint die Sonne, ein lauer Sommerabend in Berlin. Das heizt Stimmung wie Temperatur zusätzlich an. Einige Gäste bleiben gleich ganz hier und wechseln nicht mehr aufs Deck. Das Ganze erinnert an ein großes Klassentreffen. Nur entspannter, irgendwie wohlwollender. Man tauscht sich aus. Hat Spaß. Und probiert. Bier. Logisch.)

Wir starten mit dem offiziellen Berlin-Beer-Week-Bier 2018: Das Intense Pulse Lupulin, kurz IPL. Dahinter verbirgt sich ein doppelt hopfengestopftes India Pale Lager. Gebraut haben den Gemeinschaftssud in diesem Jahr Johannes Heidenpeters und Philipp Brokamp von Hops & Barley. Das Beer-Week-Bier soll ein Botschafter der neuen Bierkultur sein: Sommerlich trinkbar, aber special. Diese Aufgabe haben die Jungs hervorragend bewältigt. Das Teil ist eine süffige, charakterstarke Hopfenbombe. Dank Simcoe, Mosaic, Loral und dem Cascade-Centennial-Hybrid HBC 522 erfrischt es mit einer leichten Fruchtigkeit. Guter Stoff.

(Das Bier gibt es in unterschiedlichen Locations am Hahn. Eine Liste findet ihr unter diesem Text. Wer es mit nach Hause nehmen möchte, braucht einen Growler und einen willigen Kneipier (kann nicht immer garantiert werden). Oder ihr markiert euch den Dienstag, 24. Juli, im Kalender und besucht das offizielle limitierte BBW 2018 Bier Dosenrelease Event.)

Was beim Studieren der gelisteten Biere auffällt: Der Sour-Ale-Anteil ist hoch. Der Bierstil wird in mannigfachen Variationen präsentiert. Als Sour Brett IPA (Going down to Funkytown / Braukunst Gebrüder Wiestner), als Sour IPA (Wild IPA / Heidenpeters), als Saison/Sour Ale Blend (Winbic / Mikkeller) oder als Sour Wild Ale (Vild-Lilac / Brekeriet). Die Brau-Queen Ulrike Genz alias Schneeeule legt mit ihrem Berta Grey ein höchst spannendes Sour Bretted Earl Grey vor und bestätigt wieder einmal ihren Ruf als Meisterin der Berliner Weisse und wilden Biere. Für Sour Fans ein Muss: For the Love of Guava von Beachwood Blendary, ein Belgian Style Sour Ale fermented and aged in oak barrels /w Guavas

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Dieser Sommer mag’s sauer

Sours gehen steil in diesem Jahr. Und die Lust am Experimentieren mit diesem Braustil ist riesig. Die Berliner Weisse feiert fulminant ihr Comeback und die Gose kommt erfrischend mit Limetten (Margarita Madness / Lime Gose von Mad Scientists) oder schwarzer Johannisbeere (Black 3 / Black Currant, Black Berries & Black Kostroma Salt von BRLO/Zagovor. Yummie!) daher.

(Unser Favorit aus dem Sour-Ale-Segment an diesem Abend kommt aus dem Hause Berliner Berg und präsentiert sich im Vergleich schnörkellos: Ihre Kirsch Weisse ist eine klassische Berliner Weisse mit Kirsche. Frisch, leicht sauer, bisschen fruchtig, kein Stück zu süß. Klasse!)

Noch schüchtern ist in der Liga der Berlin-Beer-Week-Kick-Off-Biere das Brut IPA vertreten. Was in Hamburg bei Brauereien wie Kehrwieder oder Bunthaus Thema ist, ist in Berlin an diesem Abend rar gesät. Die Kreuzberger Gang von Schoppe Bräu wagt sich an den Bierstil heran und hat ein astreines, knochentrockenes Brut Ale am Start. Keinerlei Restsüße, leicht prickelnd – Brutale lautet sein Name. Brutal gut schmeckt es. Wenn man es wirklich trocken mag.

Was ist noch Thema an diesem Abend? Das NEIPA. Die Uiltjes aus dem niederländischen Haarlem haben mit ihrem Mosaic Mammoth NEIPA einen echten Hopfen-Killer im Gepäck. Satte 8 vol. % hat das gute Stück. Trotzdem schmeckt das Bier nicht spritig, sondern fruchtig-leicht nach Ananas und Mandarine. Der Duft von Zitrus steigt herrlich vielversprechend in unsere Nase. Klingt begeistert? War begeisternd und unser Favorit in der NEIPA-Abteilung.

Wer mit wem? Kollaborationen

Ein spannendes Thema: Wer geht mit wem ein Techtel-Mechtel am Braukessel ein? Und was kommt dabei heraus?

Auch die Berlin Beer Week 2018 setzt auf Zusammenarbeit und hat einige interessante Kollaborationen zu bieten. Fürst Wiacek trifft auf die Nordfrauen und -Männer von Lervig und raus kommt Nimble, das DDH Pale Ale. DDH Pale Ales gelten für einige Bierkenner als Zukunft des IPAs. DDH steht für Double Dry Hooped (s.o. IPL). Zukunft oder nicht, DDH Biere stellen auf jeden Fall eine interessante IPA-Variante dar. In diese Kerbe schlagen auch die italienischen Brauer von CR/AK und die New Yorker Kollegen von Other Half. Sie präsentieren ihr Hazy DDH Session IPA. Die Berliner Bierfabrik um Sebastian Mergel hat sich mit Dancing Camel aus Tel Aviv am Braukessel getroffen und ein hervorragendes Barrel Aged Spiced Sour Wit kreiert. Eine Gewinner-Kombi und ein vielschichtiges, überzeugendes Bier, das zeigt, der ehemalige Winzer Mergel weiß, wie Barrel Aged Stuff geht. Ein Bierstil für Weintrinker.

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Unser Fazit: Eine Bootsfahrt mit besten Aussichten. Auf die Stadt – und auf die Entwicklung der kreativen Bierszene. Die Berlin Beer Week 2018 startet in eine spannende Woche, die zeigt, wie kreativ und vielfältig die Szene arbeitet. Sie macht einfach Bock auf Bier. Auf Probieren, auf Entdeckungen, auf Experimente. Eine echte Blaupause für weitere Veranstaltungen dieser Art auch in anderen Städten.

Vielleicht in Hamburg? Eine Hamburg Beer Week 2019! Wir würden es uns wünschen!

Beitragsbild: M. Drenovakovic / Fotos: Regine Marxen


  • Mehr zur Berlin Beer Week findet ihr hier. 
  • Das Magazin Bier, Bars & Brauer hat eine exquisite Übersicht der spannendsten Termine für euch gebastelt.

Und HIER findet ihr das Berlin-Beer-Week-Bier IPL am Hahn

Bergschloss
BierLaden
Birra – Italian Craft Beer
BrewDog Berlin Mitte
BRLO Brwhouse
The Castle Berlin
Dolden Mädel Braugasthaus
Else Biergarten
Heidenpeters Ausschank in der Markthalle IX
HOME Bar
Hopfenreich – Craft Beer Bar Berlin
Hops & Barley
IPA Bar Berlin
KASCHK
Kubi’s Point
Labor Berlin
LAGER LAGER
Meisterstück Berlin – Mitte
Mikkeller Berlin
Monterey Bar
Protokoll Berlin
Salami Social Club
Monterey Bar
Protokoll Berlin
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Salt n Bone
Stone Brewing World Bistro & Gardens – Berlin & Stone Taproom Berlin – Prenzlauer Berg
Straßenbräu
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Die van Loon Restaurantschiffe
Zum Starken August

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